Fast alle Pflegedienste der insolventen Kenbi sind verkauft
Nahezu alle der knapp 50 Standorte der insolventen Kenbi-Gruppe sind verkauft. Insolvenzverwalter Gregor Bräuer (Foto) hat jetzt auch für die 13 ambulanten Pflegebetriebe in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen Interessenten gefunden: unter anderem die Pflegeunion aus Düsseldorf und den Pflegeanbieter Lebensblick (Lemgo) aus Schieder-Schwalenberg östlich von Bielefeld.
                                                    Streitbörger
Insolvenzverwalter Gregor Bräuer ist Partner der Anwaltskanzlei Streitbörger in Düsseldorf
Pilotanwender für G-CARE-Gesundheitsarmband gesucht
Die Innovation für automatisiertes Gesundheitsmonitoring sucht Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste als Pilotanwender: In Israel und den USA bereits tausendfach erfolgreich im Einsatz, profitieren nun auch deutsche Pflegeeinrichtungen und Pflegebedürftige von mehr Sicherheit durch das G-CARE-Armband und die dahinter stehende künstliche Intelligenz. Es überwacht alle wichtigen Vitalwerte und alarmiert bei gesundheitlichen Auffälligkeiten oder Stürzen sofort Pflegepersonal und Angehörige. Care vor9
Bereits im Juni hat Bräuer 29 ambulante Pflegedienste und Tagespflegen der Kenbi-Standorte in Brandenburg und Sachsen-Anhalt an die Pflegewerk-Gruppe vermittelt. Das familiengeführte Unternehmen mit Sitz in Berlin gehört zu den 15 größten Anbietern ambulanter Pflege in Deutschland.
In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben Pflegeunion und Lebensblick zum 1. August elf Pflegedienste gekauft. Zwei Standorte in Bodenwerder und Kerpen haben sie schon vor Unterzeichnung des Kaufvertrags übernommen.
Nur sehr wenige Standorte wurden geschlossen
Aufgeben musste Kenbi die Standorte in Rheda-Wiedenbrück und Bad Fallingbostel gleich nach Verfahrenseröffnung: Für sie konnte Insolvenzverwalter Bräuer keine Sanierungsmaßnahmen verantworten. Geschlossen wurden außerdem ein Standort in Portugal und der Sitz der Holding-Gesellschaft in Berlin.
Vor der Insolvenz betreute Kenbi rund 2.500 Pflegebedürftige an rund 50 Standorten. Die 2019 als Start-up gegründete Unternehmensgruppe hatte insgesamt 60 Millionen Euro Investorengelder eingesammelt. Diese waren Ende März aufgebraucht, als Kenbi Insolvenz anmeldete.
Kirsten Gaede