Wenn von der neuen Personalbemessung (PeBeM) die Rede ist, geht es meist um Assistenzkräfte: Wie viele werden gebraucht? Wie werden sie ausgebildet? Dabei wird leicht übersehen, dass die PeBeM die Anforderungen an Pflegefachkräfte enorm verändert. Immer mehr Betreiber – wie die Pflegeheimkette Katharinenhof oder die Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach – unterstützen ihre Mitarbeiter dabei, sich auf die neue Rolle einzustellen. Doch manche fühlen sich dem nicht gewachsen und übernehmen lieber weniger qualifizierte Arbeiten. Dann gibt's aber manchmal weniger Geld.

Das Bundeskartellamt hat der Übernahme der Katharinenhof-Gruppe durch Alloheim Senioren-Residenzen zugestimmt. Der Kauf umfasst den Betrieb von 23 Pflegeheimen und Standorten für Betreutes Wohnen. Laut Kartellamtspräsident Andreas Mundt entstehen durch den Zusammenschluss keine Wettbewerbsprobleme.

Der private Pflegeanbieter Katharinenhof hat in Berlin-Pankow eine Einrichtung mit 120 stationären Pflegeplätzen, 91 Service-Wohnungen und 16 Plätzen für die Tagespflege eröffnet. Der "Katharinenhof Heinersdorfer Gärten" sei das einzige Pflegeheim, das in diesem Jahr in Berlin neu in Betrieb gegangen ist, so der Betreiber. Insgesamt verfügt der Katharinenhof nun über 28 Pflegeeinrichtungen in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen. Das Unternehmen wurde erst kürzlich von Alloheim übernommen. Katharinenhof

Warum kauft Alloheim den Katharinenhof? Wie soll die Integration ablaufen? Und was kommt als Nächstes? Alloheim-CEO Steffen Hehner (links) und Katharinenhof-Chefin Annett Pohler (rechts) stellen sich in einem exklusiven Interview den Fragen von Care vor9. "Wir suchen grundsätzlich nach Unternehmen, die wirtschaftlich solide aufgestellt sind", sagt Hehner, aber "man darf nicht zu schnell wachsen". Pohler bringt es auf den Punkt: "Größenwahnsinn hat schon einige Mitbewerber ins Verderben getrieben."

Alloheim-Chef Steffen Hehner (Foto) landet Coup: Deutschlands größter privater Pflegeanbieter, die Alloheim-Gruppe, geht bei der Konsolidierung der Branche voran und übernimmt das operative Geschäft aller 27 Pflegeeinrichtungen des Katharinenhofs. Der Betreiber und die Immobilien gehören der Deutsche Wohnen SE, einer Tochter des börsennotierten Vonovia-Konzerns. Der Verkauf soll mehr als 300 Millionen Euro in dessen Kasse spülen. Die Pflegeimmobilien übernimmt aber nicht Alloheim, sondern ein Immobilienfonds.