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16. Juni 2025 | 07:00 Uhr
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Viele Zugewanderte wollen nicht dauerhaft bleiben

Deutschland benötigt jährlich etwa 400.000 eingewanderte Fachkräfte, in allen Bereichen. Wenn diese aber nicht im Land bleiben, sondern nach einigen Jahren wieder wegziehen wollen, wird es problematisch. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wollte wissen, wie akut die Abwanderungspläne der in den Jahren 2014 bis 2023 eingewanderten Migranten sind – und was diese auslöst.

Nicht alle eingewanderten Fachkräfte sitzen auf gepackten Koffern, aber nur gut die Hälfte plant, dauerhaft zu bleiben

Rund 50.000 Migranten nahmen zwischen Dezember 2024 und April 2025 an der IAB-Online-Befragung teil. Es zeigt sich, dass nur 57 Prozent dauerhaft in Deutschland bleiben wollen. 12 Prozent streben nur einen temporären Aufenthalt an, knapp ein Drittel (30%) ist unentschlossen, und fast ein Viertel (26%) dachte im vergangenen Jahr über eine Ausreise nach. Deutschland definitiv schnell wieder verlassen, wollen drei Prozent. 

Nicht wenige beklagen Diskriminierung auf Behörden und am Arbeitsplatz

Als Hauptgründe für Auswanderungsüberlegungen nennen die Befragten politische Unzufriedenheit, persönliche Vorlieben, sowie hohe steuerliche Belastungen und Bürokratie in Deutschland. Interessant: Höherqualifizierte äußerten bei der Befragung deutlich häufiger Auswanderungsüberlegungen und konkrete Auswanderungspläne als Personen mit niedrigerem Bildungsniveau. Auch höhere Verdienste in anderen Ländern sind ein Anreiz für die Abwanderungswilligen.

Ein hohes Abwanderungsrisiko gibt es im IT-Bereich, in anderen engpassgefährdeten Bereichen wie dem Gesundheitswesen zeigen sich "relevante Tendenzen", Deutschland wieder zu verlassen. Sie werden von negativen Erfahrungen wie Diskriminierung bei Behörden oder auf der Arbeit befeuert.

Das IAB schließt mit der Forderung an die Politik, strukturelle Hürden abzubauen, Migrations- und Verwaltungsprozesse zu beschleunigen und zu vereinfachen sowie die soziale Integration der Eingewanderten zu stärken. Auch müsse die gesellschaftliche Offenheit aktiv gefördert werden.

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