Zahl der Pflegebedürftigen steigt deutlich
Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland ist binnen zwei Jahren bis Ende 2023 um 15 Prozent auf 5,7 Millionen gestiegen, berichtet das Statistische Bundesamt. Dies liegt vor allem am erweiterten Pflegebedürftigkeitsbegriff. 86 Prozent der Pflegebedürftigen erhalten zu Hause Unterstützung, oft durch Angehörige. 14 Prozent leben in Pflegeheimen. Der Anteil pflegebedürftiger Frauen beträgt 61 Prozent. Ein Drittel der Pflegebedürftigen ist über 85 Jahre alt.

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Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland ist auf 5,7 Millionen gestiegen
Hilfe bei Inkontinenz durch Blasenschwäche und Übergewicht
Übergewicht ist in Deutschland weit verbreitet: Rund 54 Prozent der Erwachsenen sind betroffen, einschließlich Adipositas. Besonders ältere Menschen leiden häufiger darunter. Ein zu hohes Körpergewicht belastet den Beckenboden und kann zu Blasenschwäche führen. Etwa 3,4 Millionen Menschen in Deutschland kämpfen mit Adipositas und begleitender Urin-Inkontinenz, was häufig zu sozialer Isolation und noch mehr Gewicht führt. Mehr erfahren
Laut der offiziellen Statistik wurden im Jahr 2023 rund 4,9 Millionen Pflegebedürftige zu Hause betreut, was einem Anstieg von 17 Prozent gegenüber 2021 entspricht. Davon erhielten 3,1 Millionen ausschließlich Pflegegeld. Ambulante Dienste betreuten weitere 1,1 Millionen Menschen. 680.000 Pflegebedürftige im Pflegegrad 1 nahmen kaum Leistungen in Anspruch.
Stationäre Pflege bleibt stabil
800.000 Pflegebedürftige lebten in Pflegeheimen, was nur einem Anstieg von 0,8 Prozent seit 2021 entspricht. Der Fokus liegt weiterhin auf der häuslichen Pflege, wobei ambulante Dienste und Angehörige entscheidende Rollen spielen.
Mehr als ein Drittel der Pflegebedürftigen war 85 Jahre oder älter, 78 Prozent waren über 65 Jahre alt. Frauen sind häufiger betroffen, was auf ihre höhere Lebenserwartung und die steigende Pflegebedürftigkeit im Alter zurückzuführen ist.
Thomas Horsmann