Wie sich Exoskelette finanzieren lassen
Exoskelette (Foto) entlasten den Rücken, reduzieren Schmerzen und arbeitsbedingte Ermüdungen des Bewegungsapparats. Das zeigt unter anderem ein Projekt der Diakonie Stiftung Salem (DSS) in Minden mit der BKK Melitta. Doch Pflegeeinrichtungen bekommen sie nicht refinanziert. Ein Weg, der sich zu bewähren scheint, geht über die Reha-Träger: Bereits neun Mitarbeitern in der DSS ist die Kostenübernahme auf diese Weise bereits gelungen.
Diakonie Stiftung Salem
Exoskelette führen dazu, dass Pflegekräfte Fehlhaltungen vermeiden und Tätigkeiten bewusster ausführen
Die DSS hat inzwischen in jeder ihrer sieben stationären Einrichtungen je ein Exoskelett. Das tragen meistens "Role Models", wie es bei dem Träger heißt. Die zeigen Kollegen das Exoskelett und leihen es Interessierten aus. Hat ein Mitarbeiter Interesse, ein Exoskelett am Arbeitsplatz zu tragen, unterstützt Simone Lawrenz vom Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) ihn, die Kostenübernahme bei seinem Reha-Träger zu beantragen.
Ein Exoskelett kostet circa 2.880 Euro
In neun Fällen haben Reha-Träger die rund 2.880 Euro teuren Exoskelette bereits finanziert. So 8werden Exoskelette allmählich zum gewohnten Anblick in der DSS – zumal jetzt weitere fünf hinzugekommen sind aus dem Pilotprojekt des Betreibers mit der BKK Melitta. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement nutzt sie künftig sowie das Skills-Lab der Pflegeakademie.
Exoskelette wirken positiv, weil Pflegekräfte durch sie Fehlhaltungen vermeiden und Tätigkeiten bewusster ausführen. Gerade bei der Grundpflege im Bett, dem Wechsel von Inkontinenzmaterial, der Lagerung und dem Transfer vom Liegen bis zum Sitzen unterstützt das Exoskelett.
Die DSS hofft durch die Verbreitung der Exoskelette in ihren Einrichtungen, die Krankheitstage der Mitarbeiter zu reduzieren: 2021 gingen immerhin rund 34 Prozent aller Krankheitstage auf Belastungen am Bewegungsapparat zurück.
Kirsten Gaede