Alles läuft auf Tino Sorge als Gesundheitsminister zu
Das Bundesgesundheitsministerium geht an die CDU, so viel ist offiziell. Außerdem verdichten sich die Hinweise, dass der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion, Tino Sorge (Foto) aus Sachsen-Anhalt, neuer Gesundheitsminister wird. Zumindest steht sein Name auf einer Kabinettsliste, die die Frankfurter Rundschau und andere Medien veröffentlicht haben. Sorge hat als Mitglied der Koalitions-AG Gesundheit und Pflege den Koalitionsvertrag mit vorbereitet.

Bundestag
Tino Sorge plädiert bei der Finanzierung von Pflegebedürftigkeit für mehr Eigenverantwortung
Hilfe bei Inkontinenz durch Blasenschwäche und Übergewicht
Übergewicht ist in Deutschland weit verbreitet: Rund 54 Prozent der Erwachsenen sind betroffen, einschließlich Adipositas. Besonders ältere Menschen leiden häufiger darunter. Ein zu hohes Körpergewicht belastet den Beckenboden und kann zu Blasenschwäche führen. Etwa 3,4 Millionen Menschen in Deutschland kämpfen mit Adipositas und begleitender Urin-Inkontinenz, was häufig zu sozialer Isolation und noch mehr Gewicht führt. Mehr erfahren
Sorge ist Jurist und direkt gewählter Abgeordnete des Wahlkreises Magdeburg. Mit ihm dürfte die Hoffnung schwinden, die manche hegten: Dass künftig etwa auch Kapitalerträge beitragspflichtig werden und es zu einem Risikostrukturausgleich mit den privaten Pflegeversicherungen kommt. In einem Gespräch mit der Frankfurter Rundschau plädierte der 50-Jährige vor einigen Monaten, die Pflegeversicherung, um eine betriebliche Pflegevorsorge zu ergänzen und mehr Eigenvorsorge zu initiieren, die staatlich gefördert werden könnte. Wer in jungen Jahren für sich selbst vorsorgen könne, sollte das auch tun, meinte Sorge.
Der Koalitionsvertrag geht auch ganz in diese Richtung: Er ist eine klare Absage an eine weitere Leistungsausweitung. Es wird sehr deutlich formuliert, dass jetzt nicht nach weiteren Einnahmequellen gesucht wird, sondern die Devise gilt: Ausgaben im Zaum halten. Zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung heißt es knapp und deutlich: Man wolle weitere Belastungen der Beitragszahler vermeiden. Ziel sei es, "die seit Jahren steigende Ausgabendynamik zu stoppen und die strukturelle Lücke zwischen Ausgaben und Einnahmen zu schließen".
Kirsten Gaede