Immer mehr Pflegeeinrichtungen verweigern Qualitätsprüfung
Der Prüfdienst der privaten Pflegekassen, Careproof, schlägt Alarm: Immer mehr Pflegeeinrichtungen verweigern die gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätsprüfungen. So konnten im ersten Halbjahr 52 Prüfungen nicht durchgeführt werden, wie der Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) auf Anfrage von Care vor9 bestätigt. Die Kassen fordern nun spürbare Sanktionen und sehen die Prüfpraxis gefährdet, wie der Tagesspiegel berichtet. Die Prüfquote liege bundesweit unter der gesetzlich geforderten Marke, was auch der Medizinische Dienst einräumt.

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52mal haben Pflegeeinrichtungen im ersten Halbjahr Qualitätsprüfungen von Careproof verweigert
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Die meisten Verweigerungen betreffen ambulante Dienste, wie Tagesspiegel Background berichtet. 45 der 52 betroffenen Einrichtungen gehören in diesen Bereich. In den meisten Fällen sei die Prüfung vor Ort direkt verweigert worden, fünfmal habe das Prüferteam sogar vor verschlossenen Türen gestanden, in einem Fall sei während der laufenden Prüfung ein Hausverbot ausgesprochen worden. Ein Viertel der Verweigerer nannte Personalmangel als Grund.
Der PKV-Verband hält diese Entwicklung für nicht hinnehmbar. "Wir brauchen hier unmittelbar wirksame Sanktionen", forderte ein Sprecher gegenüber dem Tagesspiegel. Derzeit drohen Einrichtungen bei Prüfverweigerung nur theoretisch Konsequenzen, etwa der Verlust des Versorgungsauftrags oder Zwangsmaßnahmen durch die Heimaufsicht bei Anlassprüfungen. In der Praxis bleiben solche Sanktionen jedoch selten.
Die privaten Kassen sehen in den Verweigerungen eine besorgniserregende Entwicklung. Hochgerechnet auf das gesamte System entspräche dies rund 1.000 ausgefallenen Prüfungen im ganzen Jahr – vorausgesetzt, die Medizinischen Dienste der gesetzlichen Kassen stoßen auf ähnliche Widerstände. Von dort gibt es zwar keine genauen Zahlen, die Größenordnung komme aber hin.