Tägliche News für das Management von Pflege und Wohnen im Alter

13. April 2025 | 19:42 Uhr
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Home Instead zeigt, wie subtiles Marketing geht

Muss man beim Marketing eigentlich immer gleich mit der Tür ins Haus fallen? Gerade in der Altenpflege kann sich eine kleine Schleife lohnen, glaubt Home Instead und macht subtil, aber publikumswirksam Neukunden auf seine ambulanten Pflege- und Betreuungsangebote aufmerksam. Aufhänger der aktuellen Kampagne ist die Erkenntnis, dass Essen in Gemeinschaft mehr Spaß bringt, als allein vor dem Teller zu sitzen.

Auf das Thema gemeinsames Essen lassen sich Kinder von älteren Alleinstehenden leichter ein. Wenn gleich von Betreuung die Rede, schreckt es sie eher ab   

Home Instead richtet sich – anders als viele andere Pflegeanbieter – an Ältere, die einen niedrigen oder keinen Pflegegrad haben. An Ältere, die aber ein wenig einsam, ein wenig gebrechlich sind, deren Kinder keine Zeit haben, häufig vorbeizuschauen, die vielleicht auch zu weit weg leben. Diese Kinder will Home Instead mit seinem Marketing ansprechen. "Wenn wir denen gegenüber gleich den Begriff Betreuung fallen lassen, schrecken sie leicht zurück, die Betroffenen selbst oft noch mehr", sagt Geschäftsführer Thomas Eisenreich. "So weit ist man doch noch nicht, heißt es da schnell. Betreuung – dem haftet etwas Negatives an, das klingt nach Pflegebedürftigkeit, nach Krankheit und Leid."

Also lockt Home Instead Neukunden über das Thema gemeinsame Mahlzeiten. Für Alleinstehende ist es im Alter vergnüglicher, gemeinsam mit einer Betreuungskraft die Zutaten einzukaufen, die Mahlzeit zusammen vorzubereiten und zu verzehren. Das regt den Appetit an, beugt Schwermut und Gebrechlichkeit vor. Den Kindern gefällt das, mit dieser Art von Betreuung können sie sich anfreunden.

Auf Brötchentüten steht: "Einsamkeit kommt uns nicht in die Tüte"

Home Instead hat sich verspielte Slogans zu dem Thema einfallen lassen, die das Unternehmen nicht nur auf Flyer druckt: Auf Brötchentüten steht zum Beispiel "Einsamkeit kommt uns nicht in die Tüte", auf Kaffeepappbechern "Ihre Eltern sind uns nicht Latte" und auf Bierdeckeln "Einsamkeit ist nicht unser Bier". Die Merchandising-Produkte verteilt Home Instead auf Feierabendmärkten, auf Schützenfesten, in Kneipen. Und nicht zuletzt an Bäckereien, die sich freuen, wenn sie ihre eigenen Tüten aufsparen und stattdessen Home-Instead-Tüten oder auch -Kaffeebecher über den Tresen reichen können.

Und wirkt die Kampagne? Eisenreich: "Das lässt sich natürlich immer schwer messen, aber wir merken, dass wir damit viel Aufmerksamkeit erregen und die Kampagne gut ankommt."

Kirsten Gaede

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