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18. Juli 2025 | 07:00 Uhr
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Wie ein hölzernes Tool Demenzkranken mit Tönen hilft

Um kognitiv eingeschränkte Bewohner – beispielsweise mit Demenz – besser zu erreichen und ihnen einen Weg zu ihren Erinnerungen zu gewähren, testet die AWO Weser-Ems seit mehreren Wochen in ihren Pflegeeinrichtungen das hölzerne Tool "Crdl" (Foto). Das Gerät erzeugt bei Berührung Töne.

Die 98-jährige Beate Matthes testet im AWO-Gezeitenhaus das Instrument namens Crdl

"Crdl" ist eine Abkürzung des englischen Worts "Cradle" und bedeutet auf Deutsch „Wiege”. Dabei handelt es sich um ein schlichtes Holzobjekt, das wie ein umgekehrter Bootsrumpf aussieht. Im Inneren des drei Kilogramm schweren Holzkörpers befindet sich eine Elektronik, die mit Kontaktflächen verbunden ist. Berühren zwei Personen, beispielsweise eine Pflegekraft und ein Pflegebedürftiger, die Kontaktflächen, erzeugt das Gerät Töne. Je nach Kraftaufwand, Rhythmus und Bewegungsart – streichelnd, klopfend, drückend oder tastend – werden Töne, Geräusche oder gar Melodien aus 15 verschiedenen Klangwelten wie Natur, Stadt oder Meer abgespielt.

So entstehen im Kopf der Erkrankten Bilder, die mit den Klangwelten verbunden sind. Nicole Poets, die im Gezeitenhaus der AWO in Emden den sozialen Dienst koordiniert, sagt, diese Form der scheinbar inneren Befreiung sei "genau das, was wir uns als Wirkung erhoffen". So sei "das Gehör ein Schlüssel" zu den Erinnerungen und Berührungen eine "Brücke zur Beziehung".

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