Arbeitgeber erwarten nicht viel von "Work-and-Stay-Agentur"
Die Bundesregierung plant die Einwanderung von Fachkräften mit einer Work-and-Stay-Agentur zu beschleunigen. Doch der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) bezweifelt, dass die Agentur zum Ziel führt. Sie bleibe deutlich hinter dem zurück, was nötig wäre, um Fachkräfteeinwanderung in der Pflege zu sichern. Andere Länder wie Kanada, Australien, Neuseeland, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate seien unbürokratischer und schneller, sagt AGVP-Geschäftsführerin Isabell Halletz (Foto).
AGVP
"Eine Behörde, die anderen Behörden Empfehlungen gibt und erstmal Prüfaufträge übernimmt, wird die Verfahren nicht beschleunigen", sagt AGVP-Geschäftsführerin Isabell Halletz
Pilotanwender für G-CARE-Gesundheitsarmband gesucht
Die Innovation für automatisiertes Gesundheitsmonitoring sucht Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste als Pilotanwender: In Israel und den USA bereits tausendfach erfolgreich im Einsatz, profitieren nun auch deutsche Pflegeeinrichtungen und Pflegebedürftige von mehr Sicherheit durch das G-CARE-Armband und die dahinter stehende künstliche Intelligenz. Es überwacht alle wichtigen Vitalwerte und alarmiert bei gesundheitlichen Auffälligkeiten oder Stürzen sofort Pflegepersonal und Angehörige. Care vor9
Auch der Verband der Deutschen Alten- und Behindertenhilfe (VDAB), fordert Tempo: "Die Pflegeanbieter haben einen berechtigten Anspruch darauf, dass die Politik ihre Hausaufgaben macht", sagt Bundesgeschäftsführer Thomas Knieling.
Die geplante Work-and-Stay-Agentur sei gut gemeint, so Halletz, entfalte aber nicht ihr Potenzial. "Eine Behörde, die anderen Behörden Empfehlungen gibt und erstmal Prüfaufträge übernimmt, wird die Verfahren nicht beschleunigen. Wir brauchen eine zentrale digitale Plattform, auf der Einwanderungswillige ihre Daten einmal angeben – Once-Only-Prinzip. Den Rest müssen die Behörden untereinander klären."
Auch Positivlisten mit hochwertigen ausländischen Ausbildungen seien nötig, um schnell und unbürokratisch über Anträge zu entscheiden. "Während Deutschland auf seine vermeintliche Standortattraktivität vertraut, entscheidet sich das Pflegepersonal zunehmend für Länder mit einfacheren und schnelleren Prozessen", sagt die AGVP-Geschäftsführerin.
Die Eckpunkte zur Work-and-Stay-Agentur sollten eigentlich am Mittwoch im Bundeskabinett beschlossen werden, doch der Tagesordnungspunkt wurde verschoben.