Regierung sieht Azubis durch Generalistik nicht überfordert
Die Bundesregierung bewertet die generalistische Pflegeausbildung als Erfolg. In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD betont sie, dass Auszubildende mit den Anforderungen gut zurechtkämen. Es gebe keine Hinweise auf Überforderung oder eine abschreckende Wirkung bei Haupt- und Realschulabsolventen. Laut Bundesstatistik hätten sich im Jahr 2023 fast alle Prüflinge für den generalistischen Abschluss entschieden.

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Fast alle Pflege-Azubis haben ihre Prüfung der generalistischen Ausbildung bestanden, sagt die Bundesregierung
Auch die Kritik an den theoretischen Anforderungen teilt die Bundesregierung nicht. Ein Großteil der Auszubildenden des Jahrgangs 2020 habe seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Laut Angaben der Bundesregierung haben 33.570 Prüflinge die Abschlussprüfung bestanden. Nur 702 Auszubildende, also rund zwei Prozent, sind endgültig durchgefallen.
Von den erfolgreichen Absolventen hatten sich 98,7 Prozent für den generalistischen Abschluss entschieden. Lediglich ein geringer Anteil wählte einen Abschluss in der Kinderkrankenpflege (0,9%) oder der Altenpflege (0,4%) entschieden.
Zum Jahresende 2023 hatten 6.000 Auszubildende des gleichen Jahrgangs ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen. Dabei handelt es sich unter anderem um Teilzeit-Auszubildende, Wiederholer oder Personen, deren Ausbildung aufgrund der Corona-Pandemie verlängert wurde.
Um den Ausbildungserfolg zu sichern, böten die Träger der praktischen Ausbildung sowie die Pflegeschulen eine Vielzahl unterstützender Maßnahmen, wie etwa Feedbackgespräche, Sprachförderung und zusätzliche freiwillige Lernzeiten, an.
Ungeachtet der Kritik von Verbänden wie dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (BPA), der wiederholt eine Rückkehr zur eigenständigen Altenpflegeausbildung gefordert hat, hält die Bundesregierung am Konzept der Generalistik fest.
Eine grundsätzliche Überprüfung des Modells ist derzeit auch nicht geplant. Die angekündigte Evaluierung der generalistischen Pflegeausbildung werde sich laut Bundesgesundheitsministerium lediglich auf Einzelaspekte beschränken.
Thomas Hartung