DAK-Chef nennt Haushaltsplanung für Pflege ein Desaster
Die Beiträge zur sozialen Pflegeversicherung könnten laut einer Berechnung des Iges-Instituts im Auftrag der DAK-Gesundheit bis 2035 auf 5,1 Prozent steigen. Die von der Bundesregierung geplanten Bundesdarlehen dämpfen die Entwicklung nur kurzfristig, so die Analyse. DAK-Vorstandschef Andreas Storm (Foto) spricht von einem "Desaster" und fordert einen einmaligen Bundeszuschuss von rund fünf Milliarden Euro.

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Die Darlehen für Pflege- und Krankenversicherung lösten ein "Strohfeuer" aus, sagt DAK-Chef Andreas Storm
"Mit den geplanten Darlehen für Gesundheit und Pflege kann die Beitragsspirale für Versicherte und Arbeitgeber definitiv nicht gestoppt werden", sagt Storm. Die Finanzmittel seien lediglich ein "Strohfeuer" und lösten einen "Jojo-Effekt" aus. Beitragssatzsteigerungen würden sich nahezu ungebremst fortsetzen.
Einmaliger Bundeszuschuss von 5,2 Milliarden Euro könnte viel bewirken
Die Iges-Projektion zeigt laut DAK aber auch, wie sich der Beitragssatz stabilisieren ließe. Die Autoren schlagen einen einmaligen Bundeszuschuss in Höhe von 5,2 Milliarden Euro vor, um pandemiebedingte Defizite auszugleichen. So ließe sich der GKV-Beitrag bis 2027 auf 17,2 Prozent senken und bis 2035 stabil halten. Der Pflegebeitrag könnte in diesem Szenario 2025 und 2026 bei 3,8 Prozent bleiben.
Ohne Reformmaßnahmen prognostiziert IGES einen Anstieg des Gesamtsozialversicherungsbeitrags auf 49,7 Prozent bis 2035. Mit den vorgeschlagenen Schritten könnte dieser Wert auf 46,9 Prozent begrenzt werden. Die IGES-Analyse stützt sich auf aktuelle Haushaltsdaten sowie Annahmen zu Demografie, Lohnentwicklung und Ausgabenpfaden der Versicherungssysteme.