Der Markt für Pflegeimmobilien ist im ersten Halbjahr 2025 deutlich gewachsen. Laut den Immobiliendienstleistern JLL und CBRE hat sich das Transaktionsvolumen auf bis zu 1,1 Milliarden Euro mehr als verdoppelt – vor allem aufgrund des Kaufs von 13 Pflegeeinrichtungen durch die Stadt Hamburg. Doch trotz des wachsenden Interesses bleibt der Neubau schwach. Branchenkenner sehen unterm Strich sogar einen Rückgang an Pflegeplätzen. Die Unsicherheit über die Bonität der Betreiber, die ausstehende Pflegereform und die hohen Immobilienpreise bremsen weiter den Markt.

Beim Verkauf eines Pflegeheims in Deutschland liegt der übliche Bewertungsmultiplikator aktuell zwischen dem 8- und 12-fachen des EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen). Das geht aus einem neuen Leitfaden des Immobiliendienstleisters Christie & Co. hervor. Die Autoren setzen dabei auf eine Markteinschätzung, die neben dem Gewinn auch Managementstruktur, Pflegesätze und Immobilienqualität berücksichtigt.

Ein Jahr früher als geplant wird der Neubau des Caritas-Pflegezentrums St. Otto in Bamberg fertig. Möglich macht das eine Bauweise mit Betonfertigteilen und komplett ausgestatteten Badmodulen. Der zweite Bauabschnitt, der rund 100 Pflegeplätze umfasst, wurde innerhalb weniger Monate wetterunabhängig errichtet. Neben der Zeitersparnis bringt das System Vorteile bei Planungssicherheit, Logistik und Bauablauf. Anfang 2026 sollte der Bau ursprünglich fertig sein – nun ist der Bezug schon 2025 möglich.

Der Projektentwickler Cureus ist auf Pflegeimmobilien spezialisiert, er baut – inklusive Anbauten – und verpachtet Immobilien. Das Sanieren gehört nicht zu seinem Metier, es ist also kaum zu erwarten, dass er dafür Werbung macht. Trotzdem ist das Interview mit Cureus-CEO Christian Möhrke (Foto) in Care Trialog zum Thema "Neubau oder Sanierung" lesenswert: Es liefert jedem, der vor der Entscheidung steht, schon einmal ein Arsenal grundlegender Argumente für die Pro-und-Contra-Liste. Care Trialog 

Die Unternehmen Aedifica und Cofinimmo schließen sich zu einem der größten Anbieter von Gesundheitsimmobilien in Europa zusammen. Mit einem kombinierten Portfolio von rund zwölf Milliarden Euro entsteht ein neuer Marktführer für Pflegeimmobilien. Beide Unternehmen sind auch in Deutschland mit rund 150 Immobilien stark positioniert und investieren dort vor allem in die Altenpflege.

Die auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Deutsche Pfandbriefbank (PBB) will nun auch Seniorenresidenzen und möblierte Apartments finanzieren. Grund für die neue Ausrichtung ist der schwächelnde Markt für Büros und andere Immobilien nach der Corona-Pandemie. Außerdem möchte die PBB mit Sitz in Garching nahe München ihre Aktivitäten in der Hotelfinanzierung ausbauen. Nürnberger Presse

Der Verwaltungsrat des belgischen Pflege- und Gesundheitsimmobilienkonzerns Cofinimmo hat das Übernahmeangebot des Konkurrenten Aedifica einstimmig abgelehnt. Er erkennt zwar die strategische Logik des Zusammenschlusses an, die vorgeschlagenen Bedingungen spiegeln jedoch den Wert und die Zukunftsaussichten von Cofinimmo nicht angemessen wider. Das Angebot sei mit erheblichen Risiken behaftet und berücksichtige weder die Qualität des Portfolios noch die Ertragskraft des Unternehmens. Alternativen zur Wertsteigerung sollen geprüft werden. Cofinimmo

Auf dem europäischen Markt für Pflege- und Gesundheitsimmobilien bahnt sich eine Megafusion an. Die börsennotierte belgische Aedifica will den Wettbewerber Cofinimmo übernehmen und hat den Aktionären des ebenfalls belgischen Konkurrenten ein Übernahmeangebot per Aktientausch unterbreitet. Aedifica und Cofinimmo besitzen zusammen 1.600 Pflege- und Gesundheitsimmobilien, davon über 150 in Deutschland.

Nach langer Zurückhaltung zieht die Nachfrage nach Pflegeimmobilien wieder an. Im ersten Quartal 2025 wurden in Deutschland Transaktionen im Wert von über 600 Millionen Euro registriert – deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum. Herausragend war der Verkauf von 13 Pflegeeinrichtungen an die Stadt Hamburg. Trotz unterschiedlicher Zahlen der Immobiliendienstleister CBRE und JLL bestätigen beide eine Trendwende. Investoren interessieren sich vor allem für Neubauten und Betreutes Wohnen.

Der Markt für Pflegeimmobilien bleibt trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten dynamisch. 2024 entfielen 70 Prozent des Transaktionsvolumens im Bereich Sozialimmobilien auf Pflegeheime. Investoren erkennen das langfristige Potenzial dieses Sektors, sagt Günther Marzog, Geschäftsführer von Bayerncare: "Der Markt für Pflegeimmobilien hat die Bodenbildung erreicht." Das Segment des betreuten Wohnens gewinnt an Bedeutung. Marzog fordert bundesweit einheitliche und vereinfachte Bauvorschriften sowie mehr Lobbyarbeit für die Pflege. Caretrialog